Einleitung
Die Unternehmensarchitektur (Enterprise Architecture Management) hilft Ihnen dabei, Ihre Strategie greifbar zu machen – indem sie zeigt, welche IT-Bausteine dafür nötig sind. Eine klare Vision zu haben, ist gut. Aber wissen Sie auch, wie Technologie Sie konkret dabei unterstützt? EAM liefert einen klaren Plan, der jede technische Maßnahme mit Ihren Geschäftszielen verknüpft. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie die Unternehmensarchitektur hilft, strategische Ideen in die Tat umzusetzen – durch gezielte IT-Investitionen, die wirklich zählen.
Tipp: Möchten Sie tiefer in die Materie eintauchen? Dann werfen Sie gerne einen Blick in unseren Blogbeitrag über Enterprise Architecture Management oder entdecken Sie weitere Inhalte rund um EAM.
Die strategische Rolle der Unternehmensarchitektur
Wenn von Enterprise Architecture Management (EAM) die Rede ist, fällt oft der Begriff „IT-Infrastruktur“. Doch EA ist weit mehr als das. Es geht nicht nur darum, Technik zu verwalten – sondern sie mit Ihren Geschäftszielen in Einklang zu bringen. Richtig eingesetzt, wird EAM zur Brücke zwischen Strategie und Umsetzung. Denn Ihre Ziele erreichen sich nicht von allein. Sie nutzen dafür verschiedenste Technologien – aber welche davon zahlen wirklich auf Ihre Prioritäten ein? EAM bringt Licht ins Dunkel, zeigt Lücken und vermeidbare Überschneidungen auf und hilft dabei, Risiken frühzeitig zu erkennen. So entsteht ein klarer Fahrplan, mit dem sich Ziele wie etwa eine bessere Kundenerfahrung gezielt realisieren lassen.
Die Unternehmensarchitektur als aktiver Treiber Ihrer Geschäftsziele
Enterprise Architecture Management bringt Struktur, schafft Transparenz und sorgt für Ausrichtung – und unterstützt so gezielt die Umsetzung Ihrer Geschäftsstrategie. Denken Sie an EAM als Brücke zwischen dem, was Ihr Unternehmen erreichen möchte, und der Technologie, die das möglich macht. So trägt EAM entscheidend zur Zielerreichung bei:
Digitale Transformation
Neue Technologien einzuführen reicht nicht aus. Die entscheidende Frage ist: Wie arbeitet Ihr Unternehmen? Wo entsteht Mehrwert? Nur wenn Sie diese Fragen beantworten können, lässt sich erkennen, welche Technologien Ihre Ziele tatsächlich unterstützen. Genau hier setzt EAM an – und hilft Ihnen, diese Lücke zu schließen.
Kostenoptimierung
Redundanzen, ineffiziente Prozesse oder ungenutzte Ressourcen? EAM deckt solche Schwachstellen auf. Dadurch lassen sich Abläufe verschlanken und Kosten senken – ohne dabei auf Leistung oder Flexibilität zu verzichten.
Risikominimierung & Compliance
Ob Cybersicherheit, Datenschutz oder regulatorische Anforderungen – Compliance ist ein bewegliches Ziel. EAM liefert die nötigen Steuerungsmechanismen und sorgt für Transparenz, damit Ihr Technologie-Setup sicher und regelkonform bleibt.
Innovation ermöglichen
In einem unübersichtlichen IT-Umfeld wird Innovation zur Herausforderung. EAM sorgt für eine klare, flexible Architektur, in die sich neue Ideen nahtlos integrieren lassen – für schnelle Tests, smarte Entwicklungen und nachhaltige Innovationskraft.
Operative Agilität
Märkte verändern sich. Kundenbedürfnisse auch. Um schnell reagieren zu können, brauchen Sie ein anpassungsfähiges Fundament. EAM schafft die Voraussetzungen für eine agile Infrastruktur – damit Ihre Systeme flexibel mitziehen, wenn sich Ihre Strategie ändert.
Unternehmensarchitektur und Strategie verbinden: Bewährte Frameworks
Jede Organisation ist einzigartig – mit eigener Struktur, Kultur, Strategie und technologischer Landschaft. Wenn es also um die Umsetzung einer strategiekonformen Unternehmensarchitektur geht, gibt es nicht DAS eine Erfolgsrezept – es benötigt eine individuelle Herangehensweise, angepasst an das Unternehmen. Es stehen jedoch verschiedene Frameworks zur Verfügung, die Sie je nach Bedarf in Ihrem Unternehmen einsetzen können:
- TOGAF (The Open Group Architecture Framework)
TOGAF ist eines der bekanntesten Frameworks für EAM und bietet eine Schritt-für-Schritt Vorgehensweise – die sogenannte Architecture Development Method (ADM). Sie unterstützt Organisationen dabei, ihre EAM strukturiert zu gestalten, zu planen und zu steuern – mit einem klaren Fokus auf die Ausrichtung von IT- und Unternehmenszielen.
- Zachman Framework
Im Gegensatz zu TOGAF liefert das Zachman Framework keinen festen Ablaufplan. Stattdessen hilft es, Architekturartefakte systematisch zu organisieren und zu klassifizieren – aus verschiedenen Perspektiven (z. B. Geschäftsführung, Architekt:innen, Entwickler:innen) und mit unterschiedlichen Schwerpunkten (z. B. Daten, Funktionen oder Netzwerke).
- ArchiMate
ArchiMate ist kein eigenständiges Framework, sondern eine Modellierungssprache. Sie dient dazu, die Struktur und Zusammenhänge der Unternehmensarchitektur visuell darzustellen. Durch die Abbildung von Beziehungen zwischen Geschäftsprozessen, Anwendungen und Technologien erleichtert ArchiMate das Verständnis und die Kommunikation komplexer Architekturen.
Praxisbeispiel: Flughafen
Stellen Sie sich vor, ein großer internationaler Flughafen stellte fest, dass die Kundenzufriedenheit zurückging. Um den Ursachen auf den Grund zu gehen, führte das Management eine umfassende Analyse durch. Dabei wurde deutlich: Zahlreiche Prozesse, Anwendungen und Mitarbeitende beeinflussen die Zufriedenheit der Reisenden.
Um dieses Problem gezielt anzugehen, setzte die Unternehmensführung auf Enterprise Architecture Management. Anstatt jedoch lediglich mit Tabellen und Diagrammen zu arbeiten, entschied man sich für den Einsatz von ADOIT – einem spezialisierten EAM-Tool, das einen strukturierten Ansatz ermöglicht.
Die Bedeutung von EAM-Tools für die strategische Ausrichtung
Mit ADOIT konnten die Unternehmensarchitekt:innen die bestehende Architektur – also die IST-Situation – über alle relevanten Bereiche hinweg abbilden. Wie das gelang? Sie erstellten zunächst eine Capability Map, die einen klaren, übergeordneten Überblick darüber bietet, was die Organisation eigentlich leistet.
Tipp: Erfahren Sie in unserem Blogbeitrag alles rund um Business Capability Maps und entdecken Sie in unserem Poster praktische Tipps und Tricks für die Erstellung von Capability Maps.

Capability Map des Flughafen Beispiels in ADOIT
Im nächsten Schritt bewerteten sie jede einzelne Fähigkeit. ADOIT erstellte daraufhin eine Heatmap – eine farbcodierte Visualisierung, die zeigt, wie gut jede Business Capability die aktuellen Anforderungen erfüllt. Diese Darstellung machte auf einen Blick sichtbar, wo die Stärken lagen – und wo Handlungsbedarf bestand. Dabei stellte sich heraus, dass die Fähigkeit „Passagierabwicklung“ – also alles von Check-in bis Boarding – über die gesamte Customer Journey hinweg Frust verursachte.

Capability Heatmap des Flughafen Beispiels in ADOIT
Sobald diese Grundlage geschaffen war, konnte das Team tiefer in die Fähigkeit eintauchen und analysieren, was im Hintergrund passiert:
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Welche Technologien (Anwendungen, Systemsoftware etc.) sind involviert? Wie gut sind sie aufgestellt?
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Welche Geschäftsprozesse unterstützen diese Fähigkeit?
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Welche Rollen oder Abteilungen sind dafür verantwortlich?

Operating Model der Fähigkeit „Passagierabwicklung“ in ADOIT
Diese detaillierte Betrachtung machte es möglich, die Ursache des Problems punktgenau zu identifizieren. Mit diesem Wissen ging es in die Planungsphase:
- Konkrete Anforderungen definieren, um die Fähigkeit„Passagierabwicklung“ zu verbessern
- Diese Anforderungen priorisieren und zu sinnvollen Initiativen bündeln
- Eine Roadmap in ADOIT erstellen, um die Initiativen zu strukturieren, Verantwortlichkeiten zuzuweisen und den Fortschritt messbar zu machen
Durch den Einsatz von ADOIT erhielt der Flughafen nicht nur ein klares Bild seiner aktuellen Architektur, sondern entwickelte auch einen umsetzbaren Plan zur Verbesserung – im Einklang mit den strategischen Geschäftszielen. So wurde sichergestellt, dass jeder Schritt zur Steigerung der Passagierzufriedenheit von den passenden Daten, Systemen und Verantwortlichen getragen wurde – und somit aus Erkenntnissen messbare Ergebnisse entstanden.
Zusammenfassung
Enterprise Architecture ist weit mehr als ein IT-Thema – sie ist ein strategisches Werkzeug, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Geschäftsziele mit der Technologie zu verbinden, die diese möglich macht. Ob es um bessere Kundenerlebnisse, mehr Innovationskraft oder effizientere Abläufe geht – EA schafft die nötige Struktur und Transparenz, um fundierte Entscheidungen zu treffen und dabei flexibel zu bleiben.
Wie das Beispiel des Flughafens zeigt, machen Tools wie ADOIT diesen Prozess noch wirkungsvoller. Von der Fähigkeitserhebung über die Identifikation von Schwachstellen bis hin zur Anforderungserfassung und Roadmap-Erstellung – EA-Tools bringen Strategie in die Umsetzung. Und genau dann, wenn Strategie und Umsetzung nahtlos ineinandergreifen, entsteht echte Transformation.