Einleitung

In einer Zeit, in der Cyberangriffe auch kleinere Organisationen zunehmend treffen und gesetzliche Vorgaben immer komplexer werden, ist ein pragmatischer Ansatz zur IT-Sicherheit unerlässlich.

Der Einstieg in ein effektives IT-Sicherheitsmanagement beginnt mit einer klaren Struktur, und genau hier setzt WiBA an. Das BSI hat mit dem „Weg in die Basis-Absicherung“ (WiBA) einen praktischen Einstieg entwickelt, der Kommunalverwaltungen und kleinen Institutionen hilft, zentrale Risiken zu minimieren und eine solide Grundlage für die IT-Sicherheit zu schaffen.

In diesem Blogpost zeigen wir Ihnen, wie Sie mit WiBA als grundlegendes Framework die wichtigsten Risiken minimieren und langfristig eine robuste IT-Sicherheitsstruktur auf Basis des IT-Grundschutzes etablieren können.

Was ist WiBA?

WiBA (Weg in die Basis-Absicherung) ist eine Initiative des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), die speziell für Kommunalverwaltungen und kleinere Organisationen entwickelt wurde. Sie basiert auf dem IT-Grundschutz-Profil Basis-Absicherung Kommunalverwaltung und bietet einen strukturierten, praxisnahen Einstieg in die Informationssicherheit.

WiBA wurde als Einstieg in die Informationssicherheit entworfen, um Hürden bei der Umsetzung von anerkannten Standards der Informationssicherheit zu senken und  eine einfache, aber effektive Basis für die IT-Sicherheit zu schaffen. Das Ziel: Auch mit begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen sollen Organisationen zentrale Sicherheitsmaßnahmen umsetzen können.

Im Gegensatz zu umfassenden Konzepten wie dem vollständigen IT-Grundschutz legt WiBA den Fokus auf die Kernbereiche der IT-Sicherheit. Dadurch sollen die größten Sicherheitslücken schnell und effektiv geschlossen und gleichzeitig ein stabiles Fundament für weiterführende Maßnahmen geschaffen werden. 

Die Bedeutung von WiBA

Angesichts der steigenden Cyberrisiken und der immer komplexeren regulatorischen Vorgaben ist IT-Sicherheit längst von der Kür zur Pflicht geworden. Verordnungen wie der Digital Operational Resilience Act (DORA) oder die Anforderungen aus dem KRITIS-Umfeld erhöhen den Druck auf Organisationen jeder Größe, ein Mindestmaß an IT-Sicherheit zu gewährleisten. 

Gerade kleinere Institutionen stoßen dabei oft an ihre Grenzen, sei es aufgrund fehlender Ressourcen oder mangelnder Erfahrung im Sicherheitsmanagement. Genau hier setzt WiBA an: Die Initiative bietet eine praxisnahe, niedrigschwellige Möglichkeit, grundlegende Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen. Damit unterstützt WiBA nicht nur bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern stärkt auch das Vertrauen in die Stabilität und Sicherheit der Organisation.

Einstieg in die Basis-Absicherung

Dabei stellt WiBA weder einen eigenständigen Standard für Informationssicherheit noch eine aktuell verpflichtende Vorgabe dar. Vielmehr dient WiBA als Einstieg in die IT-Sicherheit, ersetzt dabei jedoch nicht die umfassende Umsetzung etablierter Standards wie dem BSI IT-Grundschutz oder der ISO 27001. Für eine langfristige, nachhaltige Absicherung und den Aufbau eines Managementsystems für Informationssicherheit (ISMS) sind weiterführende Maßnahmen erforderlich, welche durch zentrale Plattformen wie ADOGRC effizient verwaltet werden können.

Tipp: Erfahren Sie hier mehr über ADOGRC als Compliance-Lösung für Ihr Unternehmen.

Ziele von WiBA

Der Ansatz von WiBA verfolgt ein klares Ziel: Kommunen und kleinere Organisationen sollen befähigt werden, ihre IT-Sicherheit systematisch und effizient zu verbessern. Dabei stehen drei Hauptaspekte im Fokus: 

  1. Pragmatischer Einstieg:
    Mit einfachen Checklisten und klaren Prioritäten bietet WiBA eine leicht umsetzbare Struktur, die die dringendsten Sicherheitsrisiken zuerst adressiert.
  2. Langfristige Sicherheit:
    WiBA schafft eine solide Grundlage, auf der später umfassendere Sicherheitskonzepte, wie der IT-Grundschutz, aufbauen können. 
  3. Kosteneffizienz:
    Durch die Fokussierung auf essenzielle Maßnahmen lassen sich mit begrenzten Ressourcen deutliche Verbesserungen erzielen.

Die Kernbausteine von WiBA

WiBA ist in in praxisorientierte Checklisten untergliedert, die zentrale Sicherheitsbereiche abdecken. Jede Checkliste umfasst gezielte Fragen, mit denen Organisationen Sicherheitslücken identifizieren und daraus passende Maßnahmen ableiten können. 

Die zentralen Sicherheitsbereiche umfassen: 

  • Netzwerksicherheit:
    Wie sicher sind die Netzwerke gegen unbefugte Zugriffe geschützt? 
  • IT-Administration:
    Sind administrative Rechte sinnvoll verteilt und gesichert? 
  • Mobile Arbeit:
    Welche Maßnahmen gewährleisten die Sicherheit bei Telearbeit oder der Nutzung mobiler Geräte? 
  • Zugriffsrechte:
    Sind Rollen und Berechtigungen klar definiert und werden diese regelmäßig überprüft? 

Eine besondere Stärke von WiBA liegt in der sogenannten Clusterbildung. Verwandte Themen wie „Mobile Arbeit“ und „Netzwerksicherheit“ werden zusammengeführt, um Zusammenhänge sichtbar zu machen und eine ganzheitliche Perspektive auf die IT-Sicherheit zu ermöglichen. Dies erleichtert die Umsetzung und fördert eine effektive Integration der Maßnahmen in den organisatorischen Alltag.

Vorteile und Herausforderungen von WiBA

Um Ihnen einen transparenten Überblick zu verschaffen, finden Sie nachfolgend neben den Vorteilen von WiBA auch die Herausforderungen, die es bei der Umsetzung zu bewältigen gilt:

Vorteile: 

  • Niedrige Einstiegshürden:
    Die Checklisten von WiBA sind einfach zu verstehen und anzuwenden, selbst für Organisationen ohne tiefgehende IT-Kenntnisse. Dadurch wird ein schneller und unkomplizierter Einstieg in die IT-Sicherheit ermöglicht. 
  • Flexibilität:
    WiBA kann individuell an die Bedürfnisse der Institution angepasst werden. Diese Anpassungsfähigkeit erleichtert die Integration in bestehende Strukturen. 
  • Schnelle Erfolge:
    Erste Verbesserungen des Sicherheitsniveaus sind schnell sichtbar, wodurch unmittelbarer Mehrwert für das Unternehmen geschaffen wird. 

Herausforderungen: 

  • Ressourcenmangel:
    Viele Kommunen verfügen nur über begrenzte Kapazitäten, um die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen. Entsprechend wichtig ist die gezielte Priorisierung. 
  • Verändernde Rahmenbedingungen:
    IT-Sicherheitsrisiken und gesetzliche Vorgaben entwickeln sich kontinuierlich weiter. Organisationen müssen ihre Sicherheitsstrategie regelmäßig überprüfen und anpassen, um weiterhin effektiv geschützt zu sein. 
  • Bewusstsein schaffen:
    Die Sensibilisierung von Mitarbeitenden und Führungskräften für IT-Sicherheit ist entscheidend, um Maßnahmen wirksam umzusetzen. Ohne ein tiefes Verständnis für die Relevanz der Maßnahmen können diese nicht effektiv umgesetzt werden.

6 Schritte zur erfolgreichen Umsetzung von WiBA

Um WiBA erfolgreich zu implementieren, sollten Organisationen die folgenden Schritte befolgen:

1 – Analyse des Ist-Zustands
Nutzen Sie die WiBA-Checklisten, um bestehende Sicherheitsmaßnahmen und Schwachstellen zu erfassen. Diese Analyse bildet die Grundlage für alle weiteren Schritte und die Ableitung dringend notwendiger Verbesserungen.

2 – Priorisierung von Maßnahmen
Konzentrieren Sie sich zunächst auf die dringendsten Sicherheitsrisiken. Planen Sie gezielt Maßnahmen, die schnell umsetzbar sind und den größten Sicherheitsgewinn bringen. 

3 – Integration in Prozesse
Verankern Sie die definierten Maßnahmen in Ihren internen Abläufen. Nur durch die Integration in bestehende Prozesse können Sicherheitsmaßnahmen nachhaltig wirken und langfristig Bestand haben.

4 – Kontinuierliche Anpassung
Überprüfen Sie regelmäßig die Wirksamkeit der Maßnahmen und passen Sie diese bei Bedarf an neue Bedrohungen und regulatorische Anforderungen an. 

5 – Schulungen
Sensibilisieren Sie Mitarbeitende für IT-Sicherheitsfragen. Schulungen und regelmäßige Updates fördern das Verständnis für die Bedeutung der Maßnahmen und stärken die Einhaltung neuer Richtlinien. 

6 – Monitoring und Dokumentation
Halten Sie Fortschritte und Erfolge fest. Eine gute Dokumentation schafft Transparenz gegenüber Aufsichtsbehörden und Stakeholder:innen und hilft, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.

WiBA in Kombination mit dem IT-Grundschutz

Zwar ermöglicht WiBA einen einfachen Einstieg in die IT-Sicherheit, doch bietet es nicht die umfassende Tiefe eines vollständigen ISMS. Daher empfiehlt das BSI nach der erfolgreichen Umsetzung der WiBA-Maßnahmen, schrittweise auf den IT-Grundschutz zu wechseln, um ein umfassenderes Sicherheitsniveau zu erreichen. 

Eine Besonderheit ist die Mapping-Tabelle des BSI, die diesen Übergang erleichtert. Mit dieser Tabelle können Organisationen prüfen, welche Maßnahmen aus WiBA bereits erfolgreich umgesetzt wurden und welche zusätzlichen Anforderungen für den IT-Grundschutz noch erforderlich sind.

Zusammenfassung

WiBA ist eine wertvolle Hilfe für kleine Unternehmen und Kommunen, um die IT-Sicherheit zu verbessern. Die Initiative bietet eine pragmatische, ressourcenschonende Lösung, um die wichtigsten Sicherheitsrisiken zu adressieren und die Grundlage für umfassendere Konzepte zu legen.

Mit klaren Checklisten, praxisnahen Empfehlungen und einer flexiblen Umsetzbarkeit bietet WiBA den idealen Einstieg, um langfristig eine nachhaltige Sicherheitskultur zu fördern und den Anforderungen an moderner IT-Sicherheit gerecht zu werden. 

Unser Tool ADOGRC unterstützt diesen Prozess, indem es eine zentralisierte Verwaltung von Assets, Risikomanagement und Compliance-Vorgaben ermöglicht und so eine effizientere und belastbarere Umsetzung der regulatorischen Anforderungen sicherstellt.

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