Einleitung

Der Erfolg vieler EAM-Projekte hängt von einem zentralen Punkt ab: Modelle in echte Entscheidungen zu überführen. Ohne diese Verbindung bleibt Architektur oft abstrakt. Entscheidend dafür ist nicht die Theorie oder Methode – sondern das Tool, das Sie einsetzen. Im Laufe der Jahre haben sich EAM-Plattformen stark weiterentwickelt, von einfachen Datenbanken hin zu leistungsstarken Engines, die Strategie steuern und Transformationen vorantreiben.

Bei der BOC Group begleiten wir diese Entwicklung seit fast drei Jahrzehnten. Wir haben gesehen, wie Enterprise Architecture Management-Tools von Nischenlösungen für die IT zu unternehmensweiten Entscheidungsplattformen geworden sind, und haben hunderten Organisationen geholfen, diesen Wandel erfolgreich zu gestalten. Auf dieser Erfahrung basiert unser umfassender EAM-Kriterienkatalog, der eine strukturierte Auswahl von Tools erleichtert.

In diesem Blogbeitrag stellen wir die wichtigsten Kriterien für die Bewertung von EAM-Tools vor und zeigen, wie Sie diese effektiv für Ihre eigene Anbieterbewertung nutzen können.

Warum EAM-Tools heute so wichtig sind

Die Rolle der Unternehmensarchitektur hat sich in den letzten Jahren stark erweitert. Heute wird von Architekt:innen erwartet, dass sie:

  • Geschäftsziele in konkrete und umsetzbare Roadmaps übersetzen
  • Transformationen über Geschäftsbereiche, IT, Operations und Nachhaltigkeitsinitiativen koordinieren
  • Führungskräften Klarheit über Risiken, Chancen und die Auswirkungen ihrer Entscheidungen geben
  • Das Unternehmen befähigen, schnell die Richtung zu ändern, ohne Stabilität zu verlieren

Um all das zu leisten, brauchen Sie Tools, die mehr können als nur Modelle zu speichern. Die richtige Plattform verbindet Architektur mit strategischen Zielen, zeigt Lücken und Risiken rechtzeitig auf und schafft eine gemeinsame Grundlage für Entscheidungen zwischen Business und IT.

Aber Vorsicht: Nicht alle EAM-Tools sind gleich. Manche haben unzählige Anpassungsmöglichkeiten, sind dafür aber kompliziert in der Bedienung. Andere sind intuitiv, bieten dafür aber zu wenige Funktionen. Das passende Tool auszuwählen heißt, genauer hinzuschauen – und zu prüfen, wie gut es zu den Zielen, dem Reifegrad und der zukünftigen Ausrichtung Ihrer Organisation passt.

Bevor Sie starten: Definieren Sie Ihre Anforderungen

Bevor Sie sich in Demos stürzen oder Preise vergleichen, lohnt es sich, einen Schritt zurückzutreten. Die erfolgreichste Auswahl eines EAM-Tools beginnt mit Selbstreflexion. Fragen Sie sich:

  • Wie ausgereift ist unsere EAM-Praxis heute? Stehen wir noch am Anfang oder betreiben wir bereits fortgeschrittenes Portfolio- und Fähigkeitsmanagement?
  • Auf welchem Niveau erwarten wir Stakeholder-Beteiligung? Wird das Tool nur von Architekt:innen genutzt, oder auch von Führungskräften und Transformationsteams?
  • Welche Integrationen werden benötigt, z. B. CMDB, ITSM, HR- oder Cloud-Plattformen?

Diese Fragen helfen Ihnen, die richtige Grundlage zu schaffen. Sie stellen sicher, dass Sie nicht nur ein Tool mit den meisten Funktionen auswählen, sondern eines, das zu Ihrem Kontext passt und Ihre Ziele unterstützt.

Die 6 wichtigsten Kriterien für die Auswahl eines EAM-Tools

Basierend auf unserem EAM-Kriterienkatalog und Erkenntnissen führender Analysten haben wir sechs entscheidende Bereiche identifiziert, die Ihre Entscheidung leiten.

1. Flexibilität des Metamodells

Jedes Unternehmen ist einzigartig – und Ihr EAM-Tool sollte das widerspiegeln. Ein flexibles Metamodell bildet die Basis, um Ihre Organisation heute abzubilden und morgen an neue Anforderungen anzupassen.

Achten Sie auf die Unterstützung von Standards wie ArchiMate, aber auch darauf, eigene Attribute, Beziehungen und Vorlagen definieren zu können. Stellen Sie sich vor, Sie starten eine neue Initiative für Fähigkeits-basiertes Planen und stellen dann fest, dass Ihr Tool die Modellierung von Fähigkeiten nicht effektiv unterstützt – hier wird Flexibilität vom „Nice-to-have“ zum geschäftskritischen Faktor.

2. Bedienbarkeit & Zusammenarbeit

EAM darf nicht länger nur im „Silo“ der Architekt:innen bleiben. Das Tool muss Geschäfts­stakeholder, IT-Verantwortliche und Transformationsteams gleichermaßen einbeziehen.

Fragen Sie sich: Ist die Benutzeroberfläche sowohl für technische als auch nicht-technische Anwender:innen intuitiv? Können Teams Modelle gemeinsam bearbeiten, kommentieren und problemlos teilen? Ein Tool, das Zusammenarbeit fördert, macht EAM zu einer gemeinsamen Verantwortung – und macht Erkenntnisse im gesamten Unternehmen direkt nutzbar.

Tipp: Sehen Sie, wie ADOIT die abteilungsübergreifende EAM-Zusammenarbeit über Workspaces vereinfacht.

3. Visualisierung & Reporting

Komplexität muss in Klarheit übersetzt werden. Das richtige Tool speichert nicht nur Daten – es bringt sie zum Leben.

Achten Sie auf interaktive Dashboards, Heatmaps und Abhängigkeitsansichten, die es leicht machen, Risiken und Chancen zu erkennen. Leistungsfähige Visualisierungen helfen Führungskräften zu sehen, wo Investitionen wirken, wo Doppelstrukturen bestehen und welche Prioritäten zukünftig gesetzt werden sollten.

4. Integrationen & Automatisierung

Ein EAM-Tool darf nicht isoliert existieren. Es sollte sich mit den Systemen verbinden, die Ihr Unternehmen und Ihre IT steuern.

Kann es mit CMDBs, ITSM-Tools, Cloud-Plattformen oder HR-Systemen integriert werden? Bietet es APIs für Automatisierung und Datensynchronisation? Tools, die gut integriert sind, entwickeln sich zu einem zentralen Entscheidungs-Hub, der sicherstellt, dass EAM-Erkenntnisse stets aktuell sind und direkt in den täglichen Betrieb eingebunden werden.

5. KI-gestützte Anwendungsfälle

Künstliche Intelligenz verändert, wie Enterprise-Architekt:innen arbeiten. Denn KI ist mehr als nur ein Hype – sie ermöglicht schnelleres Modellieren, intelligentere Analysen und bessere Entscheidungsunterstützung.

Prüfen Sie bei der Bewertung von Anbietern, ob KI-Funktionen integriert, praxisnah und sicher sind. Kann KI bei der Erstellung von Modellen helfen, „Was-wäre-wenn“-Analysen durchführen oder passende Muster empfehlen? Passt die Roadmap zum zukünftigen Kurs Ihrer EAM-Praxis? Ein Tool mit sinnvoller KI-Unterstützung kann Ihre Praxis zukunftssicher machen und neue Wertströme erschließen.

Tipp: Erfahren Sie, wie KI das EAM verändert – und wohin die Reise als Nächstes geht.

6. Skalierbarkeit & Lizenzierung

Ein EAM-Tool muss mit Ihnen wachsen. Transparente Lizenzmodelle und flexible Bereitstellungsoptionen (SaaS, On-Premise, Hybrid) sind entscheidend für die langfristige Nutzbarkeit.

Das Letzte, was Sie wollen, ist, dass Ihr Tool schon nach einem Jahr nicht mehr ausreicht. Achten Sie darauf, dass der Anbieter flexible Modelle bietet, die mit den Anforderungen Ihrer Organisation skalieren können.

Typische Stolperfallen, die es zu vermeiden gilt

Aus unserer Arbeit mit Organisationen weltweit wissen wir: Bei der Auswahl von EAM-Tools treten einige typische Fehler immer wieder auf:

Für heute kaufen, nicht für morgen
Ein Tool wird gewählt, das aktuelle Bedürfnisse erfüllt, aber nicht mitwächst, wenn die Praxis reift.

Auf Optik hereinfallen
Ein schickes Diagrammwerkzeug ohne robustes Repository stößt schnell an seine Grenzen.

Zusammenarbeit vernachlässigen
Tools, die nur für Architekt:innen entwickelt wurden, binden die restliche Organisation oft nicht ein.

Buzzwords hinterherlaufen
Gerade bei KI sind manche „KI-Funktionen“ nichts weiter als Marketing-Folien.

Wenn Sie diese Stolperfallen beachten, können Sie sich auf das konzentrieren, was langfristig wirklich zählt – den nachhaltigen Erfolg Ihrer EAM-Praxis.

Der EAM-Kriterienkatalog: Ihre Checkliste für die Anbieterauswahl

Die sechs oben beschriebenen Kriterien sind die Highlights. Um jedoch fundierte Entscheidungen zu treffen, müssen Sie tiefer gehen. Deshalb haben wir unseren EAM-Tool Kriterienkatalog entwickelt – ein strukturiertes Framework mit über 50 Bewertungspunkten in Bereichen wie:

  • Repository & Metamodell
  • Visuelle Modellierung
  • Analysefähigkeiten
  • Integrationen & APIs
  • Zusammenarbeit & Governance
  • Sicherheit & Bereitstellung

Jeder Punkt ist als Must-have oder Nice-to-have gekennzeichnet, sodass Sie schnell priorisieren können – je nach Reifegrad und Zielen Ihrer Organisation.

Laden Sie unseren kostenlosen EAM-Kriterienkatalog herunter und nutzen Sie ihn als praktische Checkliste bei Ihren Anbieterbewertungen.

Abschließende Gedanken

Die Auswahl eines EAM-Tools ist mehr als eine technische Entscheidung. Sie legt fest, ob Architektur theoretisch bleibt oder zu einem Treiber realer Entscheidungen wird. Deshalb ist eine strukturierte Bewertung so wichtig. Statt sich auf einzelne Funktionen zu konzentrieren, sollte der Fokus darauf liegen, wie gut das Tool zu Ihrer Organisation und deren strategischer Ausrichtung passt. Unser EAM-Kriterienkatalog wurde genau dafür entwickelt. Er bietet Ihnen eine strukturierte Möglichkeit, Anbieter nach Reifegrad und Zielen zu bewerten, Marketingaussagen zu durchschauen und sich auf das zu konzentrieren, was wirklich zählt.

Letztlich ist das beste EAM-Tool das, das Ihre Mitarbeiter:innen auch tatsächlich nutzen – und mit dem Ihr Unternehmen wachsen kann.

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