Wer glaubt, dass Künstliche Intelligenz den Menschen ersetzt, war am 30. September nicht dabei. In dem vollbesetzten Raum der KV Business School in Zürich wurde schnell klar, dass die Zukunft des Prozessmanagements dort entsteht, wo künstliche Intelligenz auf verlässliche Informationen und auf die Menschen trifft, die diese Informationen mit Bedeutung und Kontext füllen.

Beim ADONIS Process Excellence Circle 2025 trafen sich rund 80 Expert:innen aus der Schweizer Unternehmenslandschaft. Darunter waren langjährige ADONIS-Anwender:innen, Partner und Neugierige. Was sie verband? Das Interesse an einer BPM-Suite, die sich kontinuierlich weiterentwickelt, sowie der Wunsch, aus Daten echtes Wissen zu machen.

KI braucht Kontext

Mit dieser klaren Botschaft eröffneten Fabio Anghileri, Managing Director der BOC Group Schweiz, und Christian Lichka, Vorstandsmitglied der BOC Group, den Vormittag: „KI ersetzt keine Menschen, sie braucht ihr Wissen.“ ADONIS setze genau auf diese Synergie, erklärte Lichka und fügte hinzu: „Wir packen Technologie nicht zum Selbstzweck in ein Produkt. Sie muss reale Business-Probleme lösen.“ Und das gelingt nur mit belastbaren Informationen. Also Daten, die bereits validiert und freigegeben sind. Genau hier liegt die Stärke einer BPM-Suite wie ADONIS. Sie liefert der KI das strukturierte und kontextbezogene Wissen, das sie benötigt, um wirklich hilfreiche Ergebnisse zu erzeugen.

Dass viele Kund:innen der ersten Stunde noch immer mit ADONIS arbeiten (teils seit über 20 Jahren) unterstreicht, was bei der BOC Group Priorität hat: Weiterentwicklung mit Substanz und Nähe zum Markt. Dass mit Produktmanager Tobias Rausch auch der Kopf hinter den neuen Features vor Ort war, wurde spürbar geschätzt.

Prozessmanagement im Wandel und mittendrin ADONIS

Rausch verglich die Entwicklung des Produkts mit seinen Erfahrungen als Bergsteiger. „Das Wetter verändert sich heutzutage schneller als früher und so auch die Anforderungen an moderne Software.“ Auch das Prozessmanagement hat sich gewandelt. Zunächst wurde es als reine Dokumentation zur Standardisierung genutzt. Dann wurde es zu einem Managementsystem weiterentwickelt. Schließlich wurde es um faktenbasiertes Prozess-Mining und -Automation und neulich durch KI-gestützte Analyse ergänzt.

Anhand von Studien und Kundenfeedback zeigte er, wie ADONIS KI heute bereits entlang von drei Achsen im Prozessmanagement nutzbar macht: Create, Analyze und Understand. Egal, ob es um die Erstellung, Analyse oder das Verständnis von Prozessen geht: ADONIS liefert konkrete Anwendungsbeispiele. Dabei werden vernetzte Daten genutzt, die in den jeweiligen Organisationskontext eingebettet sind. Außerdem gibt es eine intelligente Prozessunterstützung. Rausch formuliert es so: „Wir bauen kein BPM für KI, sondern wir bauen KI für BPM.

ADONIS in der Praxis

Nach den Impulsen aus den Bereichen Produktmanagement und Strategie ging es für die Teilnehmenden in die Praxis. In drei parallel laufenden Breakout-Sessions, die je nach Interesse besucht werden konnten, wurde über KI-gestützte Prozessoptimierung, sprachbasierte Modellierung und datengetriebenes Process Mining diskutiert. Alle Sessions waren interaktiv gestaltet und zeigten eindrucksvoll, wie konkret sich Innovation mit ADONIS bereits heute umsetzen lässt.

Von links nach rechts: Daniel Kiser und Theresa Kaufmann

Vom Satz zum Prozess

Daniel Kiser und Theresa Kaufmann zeigten, wie künftig ganze Prozesse durch natürliche Spracheingaben modelliert werden können. Der Effizienzgewinn war sofort erkennbar. Gleichzeitig wurde betont, dass methodisches und Kontext-Wissen unersetzlich bleibt. KI beschleunigt zwar die Arbeit, aber sie braucht Anleitung. Gerade in komplexen Domänen wie dem Markteintrittsprozess (Im Workshop gemeinsam durchgespieltes Beispiel) zeigte sich, dass die besten Resultate entstehen, wenn Mensch und Maschine Hand in Hand arbeiten.

Prozesse besser verstehen mit KI

In der Session mit Alexander Kleinsasser und Christian Lichka wurde das Potenzial deutlich, das im richtigen Zusammenspiel von Daten und KI steckt. Die Teilnehmenden diskutierten Herausforderungen der Prozessanalyse und Optimierung wie fehlende Prozess-Owner oder begrenzte Ressourcen und sahen live, wie der neue KI-Assistent in ADONIS auf Basis strukturierter Daten eigenständig Optimierungsvorschläge liefert. „Je besser die Daten, desto besser die KI“ war der Tenor, verbunden mit dem Appell, dass KI ihre Wirkung nicht allein, sondern im Kontext eines gepflegten Prozessmodells entfaltet.

Hands-on Process Mining mit ADONIS

Michel Pfister und Tobias Rausch führten in wenigen Minuten von Event Logs zur fundierten Prozessanalyse. Ob Bottlenecks, Varianten, oder Compliance-Abweichungen – Process Mining in ADONIS liefert greifbare Erkenntnisse mit niedriger Einstiegshürde. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: „Der Mensch ist kreativ – er findet immer Wege, am Prozess vorbei. Genau deshalb brauchen wir objektive Analysen.

Von links nach rechts: Tobias Rausch, Produktmanager ADONIS und Alexander Kleinsasser, Business Development

Abschlussimpuls: Prozessmanagement sichtbar und wirksam machen

Zum Abschluss richteten sich Fabio Anghileri und Christian Lichka noch einmal an das Publikum. „Wir alle lieben Prozesse“, so Lichka, „aber wir müssen sie im Unternehmen verankern.“ Das bedeutet, verlässliche Daten einzufordern, Transparenz zu schaffen und die Szenarien im Prozessmanagement zu erweitern, beispielsweise durch die Verzahnung mit Audits, Compliance und IKS. So gewinne man nicht nur Sichtbarkeit, sondern baue auch strategische Relevanz auf.

Ein weiteres Highlight war der erste Einblick in die neue BPM-Studie, die in Zusammenarbeit mit der ZHAW, dem SGO-Verein und BOC Group entstanden ist. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, wie Forschung, Marktverständnis und Produktentwicklung bei ADONIS zusammenspielen.

Fazit: KI trifft auf Expertenwissen und wird dadurch noch wirkungsvoller

Der ADONIS Process Excellence Circle 2025 war kein Produktpitch, sondern ein Dialog. Über Technik. Über Menschen. Und über die Verantwortung, aus guten Informationen bessere Entscheidungen zu treffen. ADONIS ist dabei mehr als nur ein Tool, sondern eine Plattform, auf der Prozessmanager:innen ihre Rolle im Unternehmen neu definieren können: nicht als Dokumentierende, sondern als Enabler des Wandels.

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