Einleitung

Auf die Frage: „Wie soll unser Unternehmen in 2 bis 5 Jahren aussehen?“ kann und wird kaum ein:e Unternehmer:in oder Führungskraft antworten: „Genauso wie heute.“ Denn wir alle wissen, dass sich Unternehmen ständig an neue Gegebenheiten anpassen müssen. Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Wachstum, Kostentransformation sind einige der Themen, die auf der Zukunftsagenda eines jeden erfolgreichen Unternehmens stehen sollten. Und das erfordert Planung.

„Jeder hat einen Plan, bis er einen Schlag ins Gesicht bekommt.“

Mike Tyson

Als Mike Tyson einmal im Vorfeld eines Kampfes gefragt wurde, wie er diesen angehen wolle, da sein nächster Gegner ein brillanter Techniker und Stratege sei, antwortete der amerikanische Boxer: „Jeder hat einen Plan, bis er einen Schlag ins Gesicht bekommt.“ Manchmal überlebt ein Plan den ersten Schlag nicht. Nichtsdestotrotz war auch er immer gut vorbereitet und hatte für jeden seiner Kämpfe einen eigenen Plan. Warum? Weil man einen Leitfaden braucht, den man unterwegs anpassen kann, damit man nicht jedes Mal wieder bei null anfangen muss, wenn etwas nicht so läuft wie geplant. Das gilt auch für das Strategische Management.

In diesem Blogbeitrag lernen Sie nützliche Methoden und Tools für die Entwicklung nachhaltiger Unternehmensstrategien kennen und erfahren, wie Sie Ihr Unternehmen mit Hilfe des Strategischen Managements auf langfristigen Erfolg ausrichten können

Wozu dient Strategisches Management?

Strategisches Management dient der Zukunftssicherung. Es geht darum, den Fortbestand und den Erfolg des Unternehmens sicherzustellen. Dabei müssen Fragen wie diese beantwortet werden:

  • Welche langfristigen Ziele sollten wir verfolgen?
  • Wie können interne und externe Einflüsse auf das Unternehmen systematisch identifiziert und evaluiert werden?
  • In welchen Geschäftsfeldern möchten wir tätig sein?
  • Mit welchen langfristigen Maßnahmen möchten wir den Wettbewerb in den Geschäftsfeldern bestreiten?
  • Was sind unsere Kernfähigkeiten, mit denen wir im Wettbewerb bestehen können?
  • Was müssen wir tun, um unsere langfristigen Maßnahmen umzusetzen?

Die drei Phasen des Strategischen Managements

Grob gesagt kann das Strategische Management in drei Phasen eingeteilt werden.

Die drei Phasen des strategischen Managements

Die drei Phasen des Strategischen Managements

Jede dieser Phasen kann durch Werkzeuge und Services aus dem Enterprise Architecture Management unterstützt werden. Schauen wir uns die Phasen und die zugehörigen EAM-Services näher an.

Strategische Analyse – Wissen, wo wir stehen

Unternehmens- und Umweltanalysen sind eine gute Ausgangsbasis. Warum? In der Unternehmensanalyse besteht das Ziel darin, die eigenen Stärken und Schwächen zu identifizieren und zu bewerten. Die wohl bekannteste Technik dazu ist die SWOT-Analyse. Im Zuge der SWOT-Analyse werden Bewertungen des Unternehmens nach den Quadranten der SWOT-Analyse kategorisiert:

  • Strengths (Stärken)
  • Weaknesses (Schwächen)
  • Opportunities (Chancen) und
  • Threats (Bedrohungen)

Solche Unternehmensanalysen lassen sich schnell und einfach im Rahmen von Workshops mit Ihrem Team erarbeiten.

SWOT analysis in ArchiMate notation, created in the EA suite ADOIT

Beispiel für eine SWOT-Analyse in ArchiMate-Notation, erstellt in der EAM-Suite ADOIT

Die Umweltanalyse bezieht sich auf alle äußeren Gegebenheiten und Entwicklungen, auf welche das Unternehmen keinen oder nur einen mittelbaren Einfluss hat. Hierzu eignet sich die PESTLE-Analyse. Die Technik hilft dabei, das Umfeld einer Organisation nach Trends und Faktoren zu analysieren, die das Kerngeschäft Ihrer Organisation nachhaltig prägen könnten. PESTLE steht für:

  • Political: politische Faktoren wie Gesetzgebung, Zölle und politische Stabilität
  • Economical: wirtschaftliche Faktoren wie Wirtschaftswachstum, Inflation und Arbeitslosigkeit
  • Socio-economic: sozio-kulturelle Faktoren wie Bevölkerungsstruktur, Bildungswesen und Demografie
  • Technological: technologische Faktoren wie technologische Innovationen, Technologielebenszyklen und Entwicklung öffentlicher Ausgaben für Forschung und Entwicklung
  • Legal: rechtliche Faktoren wie existierende und zukünftige Gesetze, Datenschutzverordnungen und Zertifizierungen
  • Environmental: ökologische Faktoren wie Standorte, Umweltschutzauflagen und die Verfügbarkeit natürlicher Rohstoffe
PESTLEweb in ArchiMate notation, created in the EA suite ADOIT

Beispiel für eine PESTLEweb in ArchiMate-Notation, erstellt in der EAM-Suite ADOIT

Abweichend zur PESTLE-Analyse werden in einem PESTLEweb – ähnlich einem Ursache-Wirkungsdiagramm – auch Einflussfaktoren zwischen den identifizierten Faktoren abgebildet.

Bei der Analyse werden die einzelnen Faktoren nicht isoliert betrachtet, sondern in Beziehung zueinander gesetzt. Herausgearbeitete Chancen und Risiken können im Rahmen einer SWOT-Analyse den Stärken und Schwächen des Unternehmens gegenübergestellt werden. Am Ende muss die Analyse in klar definierte Ziele münden. Diese Ziele werden wir in der nächsten Phase behandeln.

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Strategieentwicklung – Wissen, wo es hingehen soll

Ausgehend von den Erkenntnissen der ersten Phase werden Ziele definiert. Ursache-Wirkungsdiagramme helfen dabei, die Zusammenhänge zwischen den Zielen zu visualisieren. Eine Einteilung in Perspektiven wie Finanzen, Kundschaft, Prozesse sowie Lernen und Entwicklung hat sich dabei bewährt.

 Strategy map of an airline in the EA suite ADOIT modelled with ArchiMate

Beispielhafte Strategy Map einer Airline in der EAM-Suite ADOIT modelliert mit ArchiMate

Um die umsetzungsrelevanten Schritte identifizieren zu können, gilt es zu verstehen, auf welchen Bausteinen die Wertschöpfung des Unternehmens fußt. Welche dieser Bausteine müssen im Rahmen der Umsetzung der identifizierten Ziele adaptiert oder neu aufgebaut werden?

Für diese Aufgabenstellung bedienen wir uns der Planungstechnik „Capability-based Planning“. Dabei wird zunächst analysiert, welche neuen, angepassten oder reduzierten Fähigkeiten die Organisation in der Zukunft benötigt.

Die Technik ist einfach und weit verbreitet: Es wird eine sogenannte Capability Map erarbeitet. Diese beinhaltet die 50-100 wichtigsten Fähigkeiten der Organisation. Die Fähigkeiten werden bewertet, in der Regel nach „Strategischer Bedeutung“ und „Reifegrad“. Handlungsbedarfe aus der Phase „Strategische Analyse“ werden diesen Fähigkeiten zugeordnet.

Capability map in the EA suite ADOIT, in yellow, green and red colours

Beispiel einer Capability Map in der EAM-Suite ADOIT

Über Heatmaps verschaffen Sie sich einen Überblick über den aktuellen Stand der Dinge. Jenen Capabilities mit hohem Handlungsbedarf kann daraufhin eine höhere Priorität beigemessen werden.

Anmerkung: Manchmal werden statt Capabilities auch Prozesslandkarten auf hoher Ebene verwendet.

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie eine Capability Map erstellen und Ihr Capability Portfolio als strategisches Planungsinstrument nutzen können, empfehlen wir Ihnen unser kostenloses Capability Portfolio Management E-Learning

Strategie-Implementierung – Strategie als ein Bündel von Roadmaps

Für Capabilities mit identifiziertem Handlungsbedarf werden Strategie-Roadmaps erstellt. Roadmaps werden für einzelne Capabilities oder für ein Bündel an Capabilities erstellt. Sie dienen zur Planung und Kommunikation der notwendigen Umsetzungsschritte und schaffen ein einheitliches Verständnis über die notwendigen Transformationsschritte.  Roadmaps sind eine zentrale Informationsquelle, in der die Prioritäten und der Fortschritt im zeitlichen Verlauf dargelegt werden und bestehen typischerweise aus einer Aneinanderreihung strategischer Anforderungen, die umgesetzt werden müssen.

Roadmaps erfordern Teamwork und geben den beteiligten Teams und ihren Mitgliedern die Möglichkeit, Bedenken zu formulieren, Meinungen zu äußern und Ideen auszutauschen, wie die Implementierung der jeweiligen Ziele effektiv gestaltet werden kann.

Roadmap in the EA suite ADOIT

Beispiel einer Roadmap in der EAM-Suite ADOIT

In unserem Beispiel werden strategische Anforderungen in Form von ArchiMate-Anforderungen abgebildet und ein Kanban-Board als Darstellungsform gezeigt.

Grob vereinfacht ist die Basis für jede Roadmap ein Vergleich zwischen IST- und SOLL-Zustand. Bei hoher Komplexität ist es sinnvoll, IST- und SOLL-Zustände abzubilden und direkt zu vergleichen. Dies ist jedoch nicht immer zwingend notwendig und sollte uns nicht davon abhalten, eine Roadmap zu erstellen.

Tipps & Tricks für Ihr Strategisches Management

  • Definieren Sie die Strategie gemeinsam mit den Mitarbeitenden in einem partizipativen Prozess. Techniken wie beispielsweise OKR (Objectives-Key-Result) helfen dabei Ihre Kolleg:innen miteinzubeziehen.
  • Identifizieren und adressieren Sie mögliche Ziel- und Interessenskonflikte so früh wie möglich.
  • Stellen Sie sicher, dass Ihre strategischen Managementprozesse von Coaches, wie Mitgliedern Ihres EAM-Teams, begleitet werden.
  • Stellen Sie sicher, dass die Resultate der Implementierung regelmäßig objektiv bewertet und Schlussfolgerungen gezogen werden. Ein typischer Überprüfungszyklus ist einmal pro Quartal.

Holen Sie sich unsere Tipps und Tricks für Ihr Strategisches Management im übersichtlichen, praktischen Format.

Zusammenfassung

Erfolgreiche Unternehmen sind anpassungsfähig gegenüber Veränderungen. Sie agieren nachhaltig und stellen die Kundschaft in den Mittelpunkt. Dies wird durch die Analyse und Identifikation strategischer Ziele gewährleistet. Diese Ziele zu formulieren und ihre praktische Umsetzung zu planen, ist Aufgabe der Strategieentwicklung. Sie ist damit eine der zentralen Aufgaben des Top-Managements.

Methoden des Enterprise Architecture Managements helfen bei der Moderation, Ausformulierung und Umsetzung dieser Ziele. Unterteilt man die notwendigen Aufgaben in einzelne Services, wird die Strategiefindung und Umsetzung überschaubar.

Services wie Roadmapping und Capability-Analyse ermöglichen eine Co-Creation. Ihre Teams werden ermutigt, sich zu beteiligen. Strategien verstauben nicht in der Chefetage, sondern werden zu einem Leuchtturm für alle Beteiligten.

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