Einleitung
Enterprise Architecture Management (EAM) hat sich in den letzten Jahren zu einem unverzichtbaren Instrument für Unternehmen entwickelt, um die zunehmende Komplexität der IT-Landschaften zu bewältigen und eine strategische Ausrichtung sicherzustellen. Vor dem Hintergrund rascher technologischer Entwicklungen, wie dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, sowie steigender Anforderungen an Sicherheit und Agilität, gewinnt EAM zunehmend an Bedeutung.
Eine aktuelle Studie der BOC Group untersucht, wie EAM in der Praxis implementiert wird und welchen Stellenwert es in Unternehmen verschiedener Branchen einnimmt. Mehr als 150 Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Grössen wurden befragt, um ein umfangreiches Bild des aktuellen Status von EAM zu zeichnen. Die Ergebnisse liefern praxisnahe Einblicke in den Reifegrad von EAM, die eingesetzten Methoden und Tools sowie die zentralen Herausforderungen und Erfolgsfaktoren. Die Resultate sind so aufbereitet, dass sie sowohl für Entscheidungsträger:innen als auch für Architekt:innen wertvolle Informationen bieten.
Zu den wichtigsten Erkenntnissen der EAM-Studie zählen:
- EAM-Teams sind in vielen Unternehmen noch klein, und die Disziplin befindet sich vielerorts noch in einem frühen Entwicklungsstadium.
- Die Bedeutung von EAM wird in Zukunft stark zunehmen, insbesondere im Hinblick auf die Optimierung der Applikationslandschaft und die strategische Ausrichtung der IT.
- Herausforderungen wie hohe Komplexität und organisatorischer Widerstand erschweren die Implementierung, während der Einsatz von Modellierungssprachen wie ArchiMate und EAM-Tools wie ADOIT dazu beiträgt, die Unternehmensarchitektur effizient zu steuern.
- Zudem zeigt die Studie, dass viele Unternehmen Schritte unternehmen, um die Demokratisierung von EA voranzutreiben, indem sie Fachkundige aus verschiedenen Bereichen in den Prozess einbinden.
Die Erkenntnisse der Studie bieten eine fundierte Grundlage und sollen als Inspiration sowie Hilfestellung für Unternehmen dienen, die ihre EAM-Strategie weiterentwickeln möchten. Im Folgenden werden einige zentrale Punkte der Studie genauer erläutert:
EAM-Reifegrad in Unternehmen
Der in der Studie untersuchte Reifegrad zeigt, dass sich EAM in vielen Unternehmen noch in einem Entwicklungs-Stadium befindet. Ein signifikanter Teil der Unternehmen stuft ihre EAM-Praktiken als «in Entwicklung» ein, was darauf hinweist, dass sie erste Schritte in Richtung einer strukturierten Unternehmensarchitektur unternommen haben, jedoch noch nicht den gewünschten Zielzustand erreicht haben.
Abbildung: EAM-Reifegrad (Entwicklungs-Stadium)
Ein Drittel (34 %) der befragten Unternehmen verfügt bereits über ein umfassend definiertes Verfahren mit technischem Referenzmodell (Level 3), eine verwaltete und gemessene EAM-Prozessstruktur (Level 4) oder kontinuierliche Verbesserungsmassnahmen (Level 5).
Bei einer branchenübergreifenden Betrachtung des Reifegrads zeigen sich deutliche Unterschiede, die auf regulatorische und technologische Anforderungen zurückzuführen sind. Branchen wie Finanzdienstleistungen und Telekommunikation weisen tendenziell höhere Reifegrade auf, während die öffentliche Verwaltung im Vergleich dazu noch Nachholbedarf hat.
Abbildung: EAM-Reifegrad nach Branche
EAM-Teamgrösse
Trotz der zunehmenden Bedeutung von EAM sind die vorhandenen personellen Ressourcen tendenziell ausbaufähig. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen verfügt über weniger als drei Vollzeitstellen für EAM. Nur eine kleine Gruppe von Unternehmen hat grössere EAM-Teams mit mehr als sechs Mitarbeitenden im Einsatz.
Abbildung: EAM-Teamgrösse
Diese Diskrepanz zwischen der wachsenden Bedeutung von EAM und den tatsächlich bereitgestellten Ressourcen stellt eine zentrale Herausforderung dar, da kleinere Teams oft Schwierigkeiten haben, die komplexe IT-Landschaft effizient zu managen.
Tipp: Wenn Sie Unterstützung beim Aufbau des Enterprise Architecture Managements (EAM) in Ihrem Unternehmen benötigen, dann vereinbaren Sie ein unverbindliches Beratungsgespräch mit uns.
Aktueller Stellenwert von EAM
Obwohl EAM von vielen Unternehmen als zukünftiges Schlüsselinstrument angesehen wird, ist der aktuelle Stellenwert häufig noch nicht voll anerkannt. Viele Unternehmen bewerten den Stellenwert von EAM als «neutral», was darauf hindeutet, dass die strategischen Vorteile von EAM oft noch nicht vollständig realisiert oder intern kommuniziert werden.
«Auf der anderen Seite sind 84 % der Befragten davon überzeugt, dass die Bedeutung von EAM in Zukunft wichtig bis sehr wichtig sein wird.»
Dies zeigt, dass die Mehrheit der Befragten die zentrale Bedeutung von EAM für die zukünftige Unternehmensentwicklung, insbesondere in den Bereichen Applikationslandschafts-Optimierung und Digitalisierung, erkannt hat.
Abbildung: Einschätzung zur zukünftigen Bedeutung von EAM
Fazit der EAM-Studie
Die Studienergebnisse belegen, dass das Enterprise Architecture Management (EAM) in vielen Unternehmen noch eine relativ junge Disziplin mit einem mittleren Reifegrad ist. Die zugewiesenen Ressourcen sind häufig begrenzt, und der Stellenwert von EAM wird meist als „neutral“ eingestuft. Dennoch sehen 84 % der Befragten EAM als einen entscheidenden Faktor, der in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird.
Der Blick in die Zukunft von EAM zeigt ebenso, dass EAM zunehmend als strategisches Werkzeug zur Unterstützung der digitalen Transformation und zur Ausrichtung von IT und Geschäftsprozessen wahrgenommen wird.
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