Die Anfänge der BOC Schweiz in einem leeren Büro scheinen weit hergeholt, wenn man an die dreistellige Anzahl von Kunden denkt, die die Tochter-Gesellschaft der BOC Group heute aus Winterthur betreut. Dr. Christian Lichka, Mitglied der Geschäftsleitung BOC Schweiz und Vorstand der BOC Group, ist Teil der Gründungsgeschichte. Im Gespräch beleuchtet er die beeindruckende Entwicklung in der Schweiz, seine Einschätzung zum Standort und gibt einen Ausblick auf die Zukunft.
Was war deiner Meinung nach der bedeutendste Meilenstein in der Geschichte der BOC Schweiz, und warum?
Christian Lichka: Es ist kaum möglich, alles auf einen einzigen Meilenstein zu reduzieren. Man muss sich das vorstellen: Als wir die BOC Schweiz hier in Winterthur zu zweit gegründet haben, standen wir in einem leeren Büro, ohne Mitarbeitende und mit einer Handvoll Kunden, die bis dato aus Österreich betreut wurden.
Heute hat sich das Bild komplett verändert. Wir haben uns enorm weiterentwickelt und wir wachsen weiterhin stark. Wir sprechen jetzt von einer dreistelligen Anzahl an KundInnen, die von mittelständischen Unternehmen bis hin zu den namhaftesten Schweizer Marken und internationalen Konzernen reichen. Um dies zu erreichen, waren viele Meilensteine nötig.
Die wesentlichsten Eckpunkte des Wachstums sind die intensive, lokale Zusammenarbeit mit unseren Kunden in den Projekten sowie die seit damals sukzessiv erfolgte Differenzierung unserer Produktepalette. Mit ADONIS im Prozessmanagement, ADOIT in der Unternehmensarchitektur und ADOGRC im Bereich Governance, Risk & Compliance konnten wir nicht nur breitere Marktanforderungen erfüllen, sondern auch eine tiefere Spezialisierung in den einzelnen Gebieten erreichen.
Gleichzeitig haben wir unsere interne Struktur durch das Onboarding der Kollegen sowie den Aufbau der beiden Schweizer Geschäftsführer vor Ort, Fabio Anghileri und Dr. Felix Meentken, gestärkt.
Entdecken Sie hier mehr Eindrücke über die Highlights der 15-jährigen Jubiläumsfeier der BOC Schweiz.
Worauf bist du nach 15 Jahren noch stolz?
Christian Lichka: Am meisten freut es mich zu sehen, wie die Kollegen und Kolleginnen in der Schweiz tagtäglich mit den Kunden Ergebnisse produzieren, auf die beide gleichermassen stolz sind – weil sie einen echten Mehrwert liefern. Seien es transparente Prozesse und Applikationskataloge, Automatisierungen, positive Prüfergebnisse über das gemeinsam aufgebaute IKS oder so viel mehr – Es geht um Resultate rund um das, was uns ausmacht: mit unseren Softwareprodukten Unternehmen zu gestalten, Transparenz in die Komplexität zu bekommen und darauf aufbauend greifbaren Nutzen zu erzielen – und damit Unternehmen erfolgreicher zu machen.
Was sind die grössten Herausforderungen, die BOC Schweiz gemeistert hat, und wie haben wir das geschafft?
Christian Lichka:
Eine nationale Identität für Mitarbeitende und für Kunden aufzubauen – das war die grösste Herausforderung. Gerade wenn man als junges Unternehmen, wie wir damals 2009, noch vollkommen unbekannt ist.
Das ist eine grosse Aufgabe für jedes Startup, das auf einem hochqualifizierten und engen Markt und Arbeitsmarkt operiert. Umso schöner ist es zu sehen, welch kompetente Schweizer Kollegen und KollegInnen mittlerweile bei uns tätig sind, wie viele Initiativbewerbungen wir bekommen und wie progressiv, dynamisch und positiv unser Arbeitsumfeld in der BOC Schweiz ist.
Welche Werte sind Dir bzw. BOC besonders wichtig, und wie leben wir diese im Alltag?
Christian Lichka: Innovation, Unabhängigkeit, Stabilität und Partnerschaft – das sind die Grundwerte der BOC, und sie prägen uns schon seit über 25 Jahren.
Wir verstehen Innovation als Schaffung von echtem Mehrwert für unsere Kunden – und zwar nicht nur durch Trends, sondern als kontinuierlichen Prozess. Mit unserer Erfahrung in Business Process Management (BPM), Enterprise Architecture (EA) und Governance, Risk & Compliance (GRC) bieten wir technologische und konzeptionelle Vorteile – und der Schlüssel liegt darin, dass wir diese gemeinsam mit unseren Kunden stetig weiterentwickeln.
Unsere finanzielle Unabhängigkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. Als vollständig selbstfinanziertes Unternehmen können wir flexibel und unabhängig agieren. Dies ermöglicht es uns, offen auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden und Partner einzugehen. Ein Netzwerk langfristiger Partnerschaften – basierend auf spezialisierter Expertise und dem Austausch von Fachwissen – sorgt zudem dafür, dass wir in einer zunehmend komplexen Geschäftswelt erfolgreich bestehen können.
Welche Themen werden uns und unsere Kunden in den nächsten 15 J. beschäftigen, und wie gehen wir damit um?
Christian Lichka: In den nächsten 15 Jahren wird die digitale Transformation nicht nur ein Schlagwort, sondern eine essenzielle Grundlage sein: Obwohl der Begriff nicht neu ist, hat die technologische Entwicklung in den letzten Jahren massiv an Dynamik gewonnen.
Die Aufgabe besteht darin, Technologien nicht nur zu verstehen, sondern sie gewinnbringend in Geschäftsmodelle und Organisationsstrukturen zu integrieren. Parallel dazu werden sich eine Vielzahl neuer Geschäftsmodelle ergeben. Die Entwicklungsdynamik wird nochmals signifikant steigen.
Diese Transformation betrifft nicht nur einzelne Unternehmen, sondern ist eine Herausforderung für ganz Europa – im globalen Wettbewerb.
Ich sehe in und für die Schweiz einen grossen Standortvorteil, vor allem durch die hohe Affinität zu Innovation, Geschäftstüchtigkeit, qualitativ hochwertiger Leistung und Arbeitsmotivation. Arbeit und Erfolg sind positiv besetzt, und die Mitarbeitenden sind sehr gut ausgebildet.
Mit diesen hervorragenden Rahmenbedingungen freue ich mich, zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen weiterhin die Ziele der BOC zu realisieren. Gemeinsam mit unseren Partnern konzentrieren wir uns darauf, das Beste für unsere Kunden zu erreichen. Mit dem Leitsatz „Let’s make your business run better“ streben wir an, mit unseren Produkten operative Abläufe zu verbessern, digitale Lösungen voranzutreiben und die Resilienz unserer Kunden zu stärken – und leisten auf diese Weise einen konkreten Beitrag zur Wertschöpfung in der Schweiz.
Lieber Christian, herzlichen Dank für das interessante Gespräch!
